Standortverantwortung / Schulleitung Höhere Berufsbildung
Standortverantwortung / Stv. Schulleitung Höhere Berufsbildung
Standortverantwortung / Schulleitung Höhere Berufsbildung
16.10.2019
Ein Schlussbericht zum Stonevillage 11.-13.09.2019
Mittwoch, 11.09.2019
Die Sonnenstrahlen eines spätherbstlichen Mittwochnachmittags breiten sich über das kleine, idyllische Dorf «Flüeli Ranft» aus. Die Berner Truppe hat sich bereits seit längerem beim Kiosk in der Dorfmitte zusammengefunden als nach und nach auch die Zürcher Delegation eintrudelt. Die ersten Eindrücke des Gegenübers lassen noch auf vernünftige Gesellen schliessen.
Bereits eine Stunde später revidiert sich für die Zürcher dieser erste Eindruck schlagartig. Mit Helm und Warnweste marschieren die Berner zu Kaffee und Kuchen ein und machen klar «wer» sie wirklich sind.
Im beengten Seminarraum drängen sich die Teilnehmer vor den Rollenbeschrieben aneinander und tun kund, welche Rolle sie für den morgigen Tag für sich beanspruchen möchten. Danach vergehen zwei lange Stunden bis der Kampf mit der Erarbeitung des Organigramms gewonnen ist. Es fällt auf, dass die Kaderpositionen mehrheitlich durch die Zürcher Delegation besetzt werden.
Wer nun denkt, dass dies vor dem Abendmahl die letzte Tat war, wird bitterlich enttäuscht. Die Ratspräsidentin bekundet ein weiteres Mal ihre Meinung und hält ihre Ansprache über die geltenden Werte der Gemeinschaft. Erst dann – nach der Unterzeichnung der Verfassung - werden die hungrigen Dorfbewohner ans Festbankett geführt.
Nach einem «kurzen» Schlummertrunk in der Hinterstube der Gaststätte sowie angeregten Gesprächen, welche stets mit: »Ich habe noch eine Frage…» beginnen, treten die einzelnen Dorfbewohner in die dunkle, einsame Nacht hinaus.
Donnerstag, 12.09.2019
Der nächste Morgen bricht an. Wiederwillig und die Grauen der Nacht noch in den Knochen, treten die Delegationen Zürich und Bern am reich gedeckten Frühstücksbuffet an. Die versprochene und hochgepriesene Wunder-Buttermaschine ist allerdings für niemanden ersichtlich.
Die edlen Kutschen – eine unüblicher Weise mit Pferdeanhänger - werden mit allerlei Köstlichkeiten, Material und Werkzeug beladen. Um 07.45 Uhr setzt sich der Konvoi in Richtung «Steinibach» in Bewegung.
Die Rangordnung ist klar: Lady und Lord werden bis zum Rand der Siedlung geleitet, die niederen Dorfbewohner bezwingen den anspruchsvollen Pfad zu Fuss. Der Pferdeanhänger lüftet erste Berner-Geheimnisse und jeder hilf dabei mit, die Zusatzgeräte bis zur Siedlung zu tragen.
Die Gemeinschaft versammelt sich beim erhöhten Zugang zum Flussbett um den motivierenden Worten der Ratspräsidentin zu lauschen. Die Vision, dass jeder Einzelne von ihnen um 14.30 Uhr stolz, energiegeladen und mit einem zufriedenen Lächeln bei der Ratsversammlung teilnimmt, wo Lady und Lord sich staunend die geschaffenen Werke vor Augen führen, verbindet die Teilnehmer zu einer geschlossenen Einheit. Die Siedlung soll unter den Werten «Zusammenarbeit», «Kommunikation», «Sicherheit», «Spass-Faktor» und dem magischen Dreieck «Zeit-Kosten-Qualität» erbaut werden. Die verantwortliche Sicherheitsbeauftrage und richterliche Instanz gibt letzte Anweisungen zur allgemeinen Arbeitsweise. Knapp die Hälfte der Truppe soll sich nun ein erstes Bild der Örtlichkeit machen – der Wasserkopf, oder auch Kader genannt, bespricht in dieser Zeit das weitere Vorgehen.
Die offizielle Ankunft des Herrscherpaars findet pünktlich um 10.00 Uhr statt. Im Anschluss an die Sicherheitsbestimmungen und der Überreichung der leuchtorangen Warnwesten beginnt die Führung durch die Siedlung. Die beeindruckenden Bauwerke werden jeweils durch die Journalistin lebhaft vorgestellt. Mit Tee und Gebäck endet für die königlichen Gäste der Rundgang durch die beinahe fertiggestellte Siedlung.
Nach und nach werden weitere Bauwerke fertiggestellt. So wird der Wachturm, welcher im Verlaufe des Morgens durch den Turmwächter in schweisstreibender und gebückter Haltung aus einzelnen Flusssteinen erschaffen wurde, eingeweiht und durch die Qualitätssicherung abgenommen. Die Begehung der Treppe zeigt erst noch kleinere Optimierungsmassnahmen welche jedoch gleich durch die QS-Stelle behoben werden.
Noch vor der Besammlung zum gemeinsamen Mittagsmahl werden durch Mitwirken von Schreiner, Brückenbauer, Turmwächter, Qualitätssicherung, Inselverantwortlichen und Baumeistern erste Versuche beim Wasserrad gestartet. Für die gesamte Baumannschaft ist klar: Obwohl das Rad seine Runden zieht ist noch einiges an Optimierungspotential in Sachen Statik vorhanden. Das Rad soll schliesslich in perfektem Rhythmus durch das Wasser ziehen und die Augen der Lords zum Leuchten bringen.
Früher als gefordert - um 14.00 Uhr – findet die Ratsversammlung auf dem Ratsplatz statt. Die Bürger drängen sich auf ihren schattigen Sitzplätzen eng zusammen und lauschen den lobenden Worten der Ratspräsidentin. Auf die etwas in die Länge gezogene Einweihung des Wasserrads und der Skulpturen erfolgt der erfreuliche Teil. Die Küchenmannschaft eröffnet das Kuchenbuffet und schenkt wohlriechenden Kaffee aus. Keine zwei Minuten nach Ausgabe des Heissgetränks wird durch die Berner der Wunsch nach einem Erfrischungsgetränk laut. Mit der offiziellen Freigabe von Lord und Lady wird das Bierfass angestochen und auf das Gelingen des Gesamtprojekts angestossen.
Freitag, 13.09.2019
Für jene, die am vergangenen Abend noch kreative Pläne schmiedeten, beginnt der Morgen etwas früher. Alle Andern plündern erst um 08.00 Uhr das Frühstücksbuffet im Hotel Paxmontana. Nun ist auch endlich klar, welche Wunder-Buttermaschine gemeint war.
Das Auftauchen eines SWISS-Flugbegleiters in der Frühstückshalle verwirrt einige Teilnehmer merklich. Dieser begrüsste den «Zweier-Tisch» vom Vorabend persönlich und meldet, dass der angesprochene Business-Flug in Planung ist.
Die letzte Wanderung in Richtung Schulungsraum treten die Teilnehmer in gut genährtem Zustand an. Bei einem ausführlichen Review teilen die beiden Blaublüter - Lord und Lady - ihre Eindrücke der vergangenen zwei Tage mit. Während des Plädoyers des Lords verabschieden sich zwei Teilnehmer von der Veranstaltung um Vorbereitungen für den kreativen Teil des Tages zu treffen.
Der offizielle Abschluss nach dem Feedback der Teilnehmer an die WISS findet auf der sommerlich angehauchten Terrasse des Gästehauses statt. Die beiden Vertreter der Klassen Zürich und Bern bedanken sich mit einer bunt ausgeschmückten Rede bei Lord und Lady. Danach ertönt volkstümlicher Alphornsound, welcher aus einem Drittel des Ständchens vom vorabendlichen Zweiertisch besteht. Die Siedler geniessen den vorbereiteten Apéro und treten dann die Rückreise an.
In diesem Sinne möchten wir uns bei der WISS herzlichst für die Organisation und Durchführung des Events «Stonevillage» bedanken. Für uns waren diese drei Tage eine Bereicherung, die uns gezeigt hat, was im Projektmanagement tatsächlich in Zentrum stehen soll (eine Kerze ;-)).
Euer Schreiner und die Ratspräsidentin
Joel & Annie
Einige Fragen bleiben jedoch noch immer offen und werden für die Nachwelt nicht detailliert geklärt: