Kontakt

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Karin Minder

Karin Minder

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Monika Koller Müller

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Vanja Veselinovic

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Antje Neubauer

Antje Neubauer

Studiengangsleitung

Die digitale Schule der Zukunft

Ungläubigkeit

Die Gründe für diese Ungläubigkeit bzw. die Argumentation gegen eine solche Entwicklung sind erstaunlicherweise immer dieselben: Der persönliche Kontakt sei einer der wichtigsten Entscheidungsbringer im Verkauf, in Verhandlungen oder in Meetings etc. Ich kann dieser These nicht Widersprechen und bin zu 100% damit einverstanden, dass der persönliche Kontakt stark gewichtet werden muss. Die Frage stellt sich jedoch viel mehr im: „Was ist heute als persönlicher Kontakt zu werten“ bzw. ab wann nehmen wir einen Kontakt als persönlich wahr?

Persönlicher Kontakt vs. Likes and Shares

Wenn wir davon ausgehen, dass praktisch sämtliche unserer persönlichen Kontakte zur eigenen Meinungsbildung via Informationsaustausch genutzt werden, legt der Vergleich zu einer „Informations-Prüfinstanz“ nahe, was sich bei wiederholter „Richtigkeit“ in Vertrauen wandelt. Das Internet hat durch seine Möglichkeit der unmittelbaren nicht zeitverzögerten Kommunikation einen grossen Teil dazu beigetragen, dass wir für eine aktuelle Version eines Standpunktes keine Person (die sich in dem entsprechenden Themengebiet bewegt) aufsuchen oder treffen müssen. Die Person ist 24/7 einzeln oder  in Form einer Menschengruppe erreichbar. Wir prüfen Meinungen einzelner durch die Gruppe und erhalten so einen „realen-Wert“. Der persönliche Kontakt muss also nicht mit einer einzelnen Person oder in einem physikalischen Raum stattfinden, vielmehr ist es die Kommunikation ohne zeitliche Verzögerung und die daraus resultierende Möglichkeit zur Gegenprüfung. Dieses Prinzip veranschaulichen Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram und YouTube etc. Der persönliche Kontakt wird über Instant-Nachrichten via Bild, Ton und Text zelebriert und der „reale-Wert“ der Aussage oder Information in der Gruppe via Likes and Shares geprüft. Diese Verschiebung der Wertung oder Wahrnehmung eines persönlichen Kontaktes wird sich in der Zukunft immer mehr verschieben und  Argumentationen gegen eine solch „unpersönliche“ Entwicklung überflüssig machen.

Vorreiter Heimarbeit / Home Office

Als üblicher Arbeitsort gemäss der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) gilt der Ort, an dem mindestens 50% der Arbeitszeit geleistet wird, unabhängig von der Art der Arbeit. Von 2001 bis heute arbeitete die grosse Mehrheit der Erwerbstätigen an einem festen Arbeitsort ausserhalb der Privatwohnung (je nach Jahr zwischen 80,1% und 81,9%). Der Anteil der Personen, die normalerweise zu Hause arbeiteten (Heimarbeit), belief sich auf 4,7% bis 5,8% aller Erwerbstätigen (2017: 229 000 Personen), während der Anteil der Personen, die normalerweise unterwegs oder an wechselnden Arbeitsorten arbeiteten (mobile Telearbeit), zwischen 12,2% und 14,5% betrug. Aufgrund eines Methodenwechsels bei der SAKE ist es schwer, den zwischen 2001 und 2009 beobachteten Trend – ein leichter Rückgang der Heimarbeit und eine Zunahme der mobilen Telearbeit – für die darauffolgenden Jahre zu bestätigen. Für den Zeitraum 2010–2017 scheint sich sowohl bei der mobilen Telearbeit als auch bei der Heimarbeit eine leicht steigende Tendenz abzuzeichnen, obgleich sich bei der Heimarbeit im Jahr 2017 ein minimer Rückgang abgezeichnet hat.
 
 
Trotz dieser scheinbaren Stabilität erlebt die Heimarbeit aufgrund der Digitalisierung der Arbeitsabläufe einen grundlegenden Wandel bzw. werden Arbeitsplätze zukünftig immer mobiler sein.
Quelle: Bundesamt für Statistik BFS


Digitale Schule der Zukunft

Einkaufsverhalten (E-Commerce vs. Retail)

Wenn wir das Wachstum im Onlinehandel anschauen ist dies ein klares Zeichen für den Rückgang der Berührungsängste in Bezug auf digitale Lösungen als Alternative zu analogen oder herkömmlichen Angeboten im Laden. Auch wenn das Onlinehandelsvolumen in der Schweiz erst knapp 10% vom gesamt Handelsvolumen ausmacht ist dies ein klares Zeichen dafür wohin unsere Reise mit unseren Bedürfnisse und deren Deckung geht. Zum jetzigen Zeitpunkt werden vermehrt Produkte und Dienstleistungen in der Unterhaltung und Mode sowie Freizeitaktivitäten oder Lebensmittel online bezogen, Versicherungen, Bankprodukte oder Medikamente hingegen weniger. Zu erklären ist dies mit dem Altersdurchschnitt der Internetnutzer. Die Berührungsängste der älteren Generation in Bezug auf Onlinehandel sind grösser als bei der jüngeren Generation. In Zukunft werden aber auch diese Gebiete ein rapides Wachstum im Onlinehandel abzeichnen, da es für die zukünftige ältere Generation normal ist, ihre Bedürfnisse online zu decken. Die Weiterbildung als Dienstleistung oder Produkt befindet sich genau in der Mitte dieser beiden Generationen und erlebt gerade einen massiven Wandel und dementsprechendes Wachstum im Bereich des E-Learnings

Digitale Schule der Zukunft

Wie sieht sie nun aus, die digitale Schule der Zukunft?

Die Schule der Zukunft wird ortsunabhängig sein und in keinem fixen oder physikalischen Klassenzimmer stattfinden. Sie wird in unsere Hosentasche passen und von überall (mobil) besuchbar sein. Durch die Digitalisierung aller Abläufe und Instanzen und die dadurch gewonnene Agilität  wird sie zeitlich und thematisch individueller den Bedürfnissen der Studenten angepasst sein. Der persönliche Kontakt wird via Video, Bild, Ton und Text in Echtzeit und als Aufzeichnung (Archiv) aufrechterhalten bzw. durch die 24/7 Penetration sogar intensiviert. Über die Lernplattform  wird laufend und für jeden ersichtlich kommuniziert. Die Lerninhalte sowie die Dozierenden mit ihren pädagogischen Fähigkeiten  werden von den Studenten als Gruppe geprüft, priorisiert und weiterempfohlen. Ein solch dynamischer Lerninhalt erlaubt ein möglichst effizientes Lernen. Der Student wird in der Zukunft eine viel wichtigere Rolle in der Gestaltung einer Weiterbildung als heute einnehmen. Er wird einen direkten und sofortigen Einfluss darauf haben.  Dieser transparente, direkte  Austausch wird zu jeder möglichen Situation (Mischung aus: Charakter, Alter, Sprache, Kultur) die optimale Lernumgebung bzw. den optimalen Lerninhalt schaffen und somit den zeitlichen Aufwand zur Durchführung einer Weiterbildung auf beiden Seiten massiv verkürzen. Eine solch optimal auf den Studenten angepasst Weiterbildung sollte sich auch in der Erfolgsquote der Absolventen widerspiegeln. Die Beweggründe für einen solchen Wandel sind mit hoher Wahrscheinlichkeit mit den Top 5 Beweggründen für Online-Shopping gleichzusetzen.

Digitale Schule der Zukunft

Aus einer Community-Site einer Schule (Harvard University) wurde Facebook bzw. das Phänomen Social-Media, aus Social-Media wird die Weiterbildungsplattform der Zukunft.