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Löhne nach HF-Abschluss – Was du als HF-Absolvent/in in der Schweiz erwarten kannst.

Ein Abschluss an einer Höheren Fachschule (HF) gilt in der Schweiz als einer der Wege mit der höchsten Praxisnähe zu Führungs- und Fachkarrieren. Doch was ist ein realistisches Einkommen nach dem Abschluss? Und wie entwickeln sich die Löhne im Laufe der Berufsjahre?

Inhalt

  • Ein praxisorientiertes Studium, das sich wirtschaftlich lohnt
  • Lohnentwicklung über die ersten Berufsjahre
  • Wichtige Einflussfaktoren auf den Lohn
  • Trends aus der Praxis
  • Fazit: Realistisch entscheiden, ganzheitlich denken
  • FAQ

1. Ein praxisorientiertes Studium, das sich wirtschaftlich lohnt

HF-Absolvent/innen sind in der Schweizer Wirtschaft stark gefragt. Laut Referenzwerten des Schweizerischen Verband der dipl. HF (ODEC) über die gesamte HF-Community betrachtet, erzielen Personen mit einem HF-Abschluss bereits in jungen Jahren folgende Medianlöhne:

  • 26–30 Jahre: CHF 87'000
  • 31–35 Jahre: CHF 96’000
  • 36–40 Jahre: CHF 104’000
  • Über 50 Jahre: CHF 118’000

Die Zahlen zeigen: Die Kombination aus Berufserfahrung und praxisorientierter Ausbildung führt zu einer stabilen, langfristigen Einkommensentwicklung. Besonders technische und wirtschaftsnahe Fachrichtungen profitieren von der hohen Nachfrage nach qualifizierten Fach- und Führungspersonen.

2. Lohnentwicklung über die ersten Berufsjahre

Die ersten fünf Jahre nach dem HF-Abschluss sind entscheidend: Hier zeigt sich, wie stark der Praxisbezug des Studiums den Einstieg erleichtert.

Einstiegs- und Frühkarrierephase (1–5 Jahre)

Fachrichtung

Durchschnittliches Einkommen

Typische Funktionen

Betriebswirtschaft HF

CHF 75’000 – 90’000

Junior Controller, Marketingfachperson,
HR-Sachbearbeiter/in

Prozesstechnik HF

CHF 80’000 – 95’000

Produktionsplaner/in, Prozessoptimierer/in, Qualitätssicherung

Informatik HF

CHF 85’000 – 100’000

System Engineer, Applikationsentwickler/in
IT-Support

Wirtschaftsinformatik HF

CHF 80’000 – 95’000

Business Analyst, IT-Projektmitarbeiter/in, ERP-Spezialist/in

Tabelle 1: Eigene Darstellung basierend auf den Daten von ODEC «Saläre HF 2023/2024»

 

Damit liegen HF-Absolvent/innen klar über dem Durchschnitt der beruflichen Grundbildung. Besonders Berufe im technischen und digitalen Umfeld bieten schon zu Beginn sehr gute Gehaltsperspektiven.

Wachstumsphase (5–10 Jahre Berufserfahrung) mit Spezialisierung und Verantwortung

Nach einigen Jahren steigt das Einkommen spürbar. Berufserfahrung, Spezialisierungen und Verantwortung führen zu einer deutlichen Lohnsteigerung.

Fachrichtung

Durchschnittliches Einkommen

Typische Funktionen

Betriebswirtschaft HF

CHF 100’000 – 115’000

Teamleitung Finanzen, Bereichsleitung Marketing, Controller/in

Prozesstechnik HF

CHF 95’000 – 115’000

Produktionsleiter/in, Prozessmanager/in, Qualitätsverantwortliche:r

Informatik HF

CHF 100’000 – 125’000

IT-Projektleiter/in, Systemarchitekt/in, Security-Spezialist/in

Wirtschaftsinformatik HF

CHF 95’000 – 120’000

IT-Business-Consultant, ERP-Projektleiter/in, Data-Analyst/in

Tabelle 2: Eigene Darstellung basierend auf den Daten von ODEC «Saläre HF 2023/2024»

 

Wichtiger Hinweis zu allen ausgewiesenen Zahlen: Dies sind Mittelwerte, die je nach Branche, Region und Unternehmensgrösse variieren können. Ebenso sind Funktion, Verantwortung und individuelle Verhandlung zentrale Einflussfaktoren, ob dein Lohn höher oder tiefer liegt. Der Medianwert aller HF-Absolvent/innen im Alter von 36-40 Jahren liegt gemäss ODEC bei CHF 104’000.

3. Wichtige Einflussfaktoren auf den Lohn

Fachrichtung und Branche

Nicht alle HF-Fachrichtungen entwickeln sich gleich. Informatik- und Technikabschlüsse führen im Schnitt zu höheren Löhnen als sozial- oder gesundheitsorientierte Bereiche. Besonders Berufe in der IT und Industrie profitieren von der digitalen und technologischen Transformation vieler Unternehmen.

Funktion und Verantwortung

Das Einkommen steigt zusätzlich mit zunehmender Verantwortung. Laut ODEC beträgt der Unterschied zwischen einer Fachfunktion und einer Kaderposition im Schnitt den Faktor 1,7.

Beispiel: Ein Informatiker HF mit fünf Jahren Erfahrung verdient rund CHF 95’000 – in einer Projektleitungs- oder Architektenrolle sind bis zu CHF 140’000 realistisch.

Unternehmensgrösse und Standort

Grosse Firmen zahlen im Schnitt 10-15 % mehr als KMU. Auch der Standort spielt eine Rolle: In Zürich liegen Saläre meist über dem Schweizer Durchschnitt; Basel und Bern liegen tendenziell leicht darüber. In St. Gallen und peripheren Regionen sind Löhne häufig tiefer, mit Ausnahmen je nach Branche/Funktion. Die Lebenshaltungskosten sind in diesen Regionen oft aber ebenfalls geringer.

Weiterbildung

HF-Absolvent/innen, die sich nach einigen Jahren durch ein NDS, CAS, DAS oder MAS weiterbilden, können ihr Einkommen zusätzlich steigern. Eine gezielte Spezialisierung oder eine Führungsausbildung führt häufig zu einer Lohnerhöhung von 5-20 %.

4. Trends aus der Praxis

HF-Absolvent/innen profitieren von der Durchlässigkeit des Schweizer Bildungssystems. Viele nutzen ihre Ausbildung als Sprungbrett für spezialisierte Positionen oder schrittweise in koordinierende und führungsverwandte Aufgaben.

Ein Beispiel aus der IT-Branche: Ein Informatiker HF startet oft als Systemtechniker oder Softwareentwickler und kann innert weniger Jahre Projektverantwortung übernehmen – mit entsprechendem Gehaltssprung. In der Prozesstechnik sind Automatisierung und Lean Management derzeit gefragte Themen, die ebenfalls zu höheren Vergütungen führen.

In der Betriebswirtschaft entwickeln sich HF-Absolvent/innen häufig zu Fachspezialist/innen in Finanzen, Controlling oder Marketing. Wirtschaftsinformatiker/innen wiederum verbinden Business-Kompetenz mit IT-Know-how. Eine Kombination, die in vielen Branchen besonders gefragt und entsprechend honoriert ist.

Langfristige Tendenz: Praxisorientierte Bildung zahlt sich aus! HF-Absolvent/innen bringen konkret einsetzbare Kompetenzen mit und übernehmen früher zusätzliche Verantwortung – ein klarer Mehrwert für Unternehmen. Das führt in der Praxis oft zu früheren Entwicklungsschritten und attraktiveren Lohn­perspektiven

5. Fazit: Realistisch entscheiden, ganzheitlich denken

Ein HF‑Abschluss eröffnet solide Karriere‑ und Lohnchancen mit sichtbarer Entwicklung in den ersten Jahren. Ob Informatik, Prozesstechnik, Wirtschaftsinformatik oder Betriebswirtschaft, wer Praxis, Engagement und Weiterbildung kombiniert, kann langfristig mit guten Gehaltsperspektiven rechnen.

Der Weg über die Höhere Fachschule ist damit nicht nur praxisnah, sondern auch wirtschaftlich eine gute Entscheidung und bietet eine attraktive Alternative zu akademischen Bildungswegen. Medianwerte helfen bei der Lohnorientierung – dein tatsächlicher Lohn hängt jedoch spürbar von Region, Branche, Funktion, Verantwortung und Weiterbildung ab.

Wichtig: Lohn ist nicht der einzige Faktor. Achte auch auf Aufgaben, Team & Kultur und Entwicklungspfade (z. B. Spezialisierung, Projektverantwortung. Das Gesamtpaket entscheidet, ob die Stelle zu dir passt und ob dein Lohn nachhaltig wächst.

FAQ: Häufige Fragen zu HF-Löhnen

Wie viel verdient man direkt nach dem HF-Abschluss?
Je nach Fachrichtung liegen realistische Einstiege zwischen CHF 75’000 und 100’000 (Wirtschaft am unteren, Informatik am oberen Rand; Wirtschaftsinformatik/Prozesstechnik eher in der Mitte)

Wie stark steigen die Löhne nach 5-10 Jahren Erfahrung?
Löhne von HF-Absolvent/innen bewegen sich typischerweise zwischen CHF 95’000 und 125'000, abhängig von Funktion, Region und Verantwortung.

Welche HF-Richtung bietet aktuell die besten Einkommensperspektiven?
Tendenziell liegen Informatik HF und Wirtschaftsinformatik HF vorne – wegen hoher Nachfrage nach IT
und Datenkompetenz sowie der Brückenfunktion zwischen Fachbereich und IT. Prozesstechnik HF bietet starke Perspektiven in Industrie und Produktion (Automatisierung, Qualität, Lean). Betriebswirtschaft HF ist am heterogensten: Die Einkünfte hängen dort besonders von Rolle (z. B. Controlling, Marketing, Operations) und Verantwortungsumfang ab.

Spielt der Arbeitsort eine Rolle?
Ja. Zürich liegt meist über dem Schweizer Durchschnitt; Basel und Bern tendenziell leicht darüber. St. Gallen und periphere Regionen oft tiefer. Wichtig: Lebenshaltungskosten und Pendeldistanz mitberücksichtigen.

Welche Tools helfen mir bei der individuellen Lohnberechnung?
ODEC SalärRechner HF (HF‑spezifisch), SECO Lohnrechner, BFS Salarium,

Wie kann man den Lohn langfristig steigern?
Durch Berufserfahrung, Spezialisierung und gezielte Weiterbildungen – zum Beispiel durch ein NDS, CAS oder MAS.

Thema: WISS Insights: Weiterbildung
Autor: Damian Sigrist
09.09.2025

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