Schulleitung Grundbildung / Standortleitung
Wer in Weiterbildung investiert, erwartet einen spürbaren Return: mehr Lohn, bessere Rollen, spannendere Projekte. Gerade in Wirtschaft und Informatik stellt sich die Frage: Gibt mir die HF den entscheidenden Karriereschub – und welchen konkreten Mehrwert habe ich davon?
Kurz gesagt: Ja – und oft schneller, als du vermutest. Eine Studie von Edusuisse zeigt, dass HF-Abschlüsse dank kurzer Studiendauer, berufsbegleitendem Modell und klar messbarem Nutzen überzeugen. Typische private Renditen (kurz: Mehrverdienst pro Jahr ÷ Gesamtkosten der Ausbildung) liegen bei rund 23 % (FH: ~18 %).
Der Bonus: Du bleibst im Job, sammelst Praxis und schärfst deinen Lebenslauf – ohne lange Auszeit.
Bildungsrendite = finanzieller Nutzen deiner Weiterbildung über die Zeit, nach Abzug von Studiengebühren, Opportunitätskosten (einfach: was du dafür aufgibst, z.B. Freizeit oder Lohn, wenn du weniger arbeitest) und Steuern.
Vereinfacht:
Pro Tipp: Rendite heisst nicht nur mehr Lohn. Praxisprojekte, neue Kontakte und dein Abschluss machen dich sichtbar und öffnen Türen – zu spannenderen Aufgaben und besseren Jobchancen.
Faustformel: × 100
Beispiel (vereinfacht): +800 CHF/Monat nach Abschluss = +9’600 CHF/Jahr. Bei 12’000 CHF Gesamtkosten liegst du bereits nach gut 15 Monaten über deiner Investition. (Individuelle Werte variieren.)
Hinweis: Allgemeine HF‑Studiengänge geben dir breite Einblicke in mehrere Fachbereiche. Das ist hilfreich, wenn du dich noch nicht festlegen möchtest oder wenn du gezielt zusätzliche Kompetenzen erwerben willst, um neue fachliche Aufgaben zu übernehmen.
HF – Höhere Fachschule
FH – Fachhochschule
Kernaussage: Wenn du arbeiten und weiterkommen willst, liefert die HF oft den schnelleren Return. Willst du forschen oder dich akademisch vertiefen, ist die FH erste Wahl. Beides kann sich ergänzen.
Kriterium |
Höhere Fachschule (HF) |
Fachhochschule (FH) |
Zugang |
Berufliche Grundbildung + Berufserfahrung; |
(Berufs-)Maturität/gymnasiale Matur; je nach Studiengang Praxis erforderlich |
Studiendesign |
Berufsbegleitend; Präsenz/Hybrid/Online; modulare Prüfungen; |
Voll-/Teilzeit; Semesterstruktur; Projekte, Praktika, Labore |
Inhalte & Ziel |
Umsetzung, Prozessverbesserung; |
Wissenschaftliche Vertiefung, breite Methodik |
Kosten & Zeit |
Gebühren meist höher; |
Gebühren tendenziell tiefer; längere Studiendauer; Vollzeit oft Einkommenslücke |
1. Informatik (Wirtschaftsinformatik / ICT‑Management)
Ausgangslage: Du arbeitest im Informatik‑Support oder in der Systembetreuung.
In der HF lernst du: Anforderungen sauber aufnehmen, Abläufe strukturieren, Grundlagen zu Cloud‑Diensten, Informationssicherheit sowie Zusammenarbeit mit Fachabteilungen.
Nächster Schritt: Anwendungsspezialist/in, Koordination im Betrieb der Informatik (IT‑Betrieb), Teilprojektleitung bei Rollouts oder Verantwortung für ein klar abgegrenztes Gebiet (z.B. Benutzer- und Rechteverwaltung).
Mehrwert: Früher mehr Verantwortung und sichtbare Wirkung im Alltag, ganz ohne Erwerbsunterbruch.
2. Betriebswirtschaft
Ausgangslage: Du arbeitest in einer Sachbearbeitung mit Kunden‑ oder Backoffice‑Kontakt.
In der HF lernst du: Grundlagen in Rechnungswesen, Personalwesen, Marketing, Konzeption und Projektmanagement; Kennzahlen richtig einordnen, Prozesse verbessern, klar kommunizieren und moderieren.
Nächster Schritt: Verantwortung für einen Prozess- oder Servicebereich, Mitarbeit in Verbesserungs- und Einführungsprojekten (z.B. neues Tool, Onboarding, Schulungen), Teilprojektleitung oder Koordination im Qualitäts‑ oder Organisationsumfeld.
Mehrwert: Breiter einsetzbar, erkennbare Wirkung im Tagesgeschäft und eine solide Basis für spätere Vertiefungen – etwa in Personalwesen, Marketing, Projektmanagement oder Controlling.
Die HF bietet einen klaren Praxisfokus mit einem guten Verhältnis von Aufwand, Zeit und Nutzen. Du lernst an realen Aufgaben, studierst berufsbegleitend und behältst dein Einkommen – so zeigt sich der Mehrwert oft früher im Job (sichtbare Verantwortung, spürbarer Lohnanstieg). Studien belegen eine attraktive private Bildungsrendite, weil du während des Studiums Berufserfahrung sammelst und die Inhalte direkt anwendest.
Ein HF‑Abschluss ersetzt keine Führungserfahrung, schafft aber ein stabiles Fundament und öffnet Anschlusswege wie CAS, MAS oder MBA. Ob HF oder FH besser passt, hängt von deinen Zielen ab: Willst du praxisnah aufsteigen und im Job bleiben, spricht vieles für die HF; suchst du akademische Vertiefung und forschungsnahe Aufgaben, ist die FH naheliegend.
Nächster Schritt – unverbindlich beraten lassen
Unsicher, welcher Weg zu dir passt? Melde dich bei unserer Bildungsberatung. Gemeinsam klären wir Profil, Ziele und Rahmenbedingungen – und schnüren deinen Weiterbildungspfad.
Das könnte dich auch interessieren:
Ist die HF „weniger wert“ als die FH? Nein, anders ausgerichtet. HF ist praxis- & umsetzungsorientiert und wird vom Arbeitsmarkt gerade für Rollen mit Verantwortung im Tagesgeschäft geschätzt.
Kann ich mit HF später an die FH? Ja, Anschluss über CAS/MAS/MBA ist üblich. Details je nach Fachhochschule und Studiengangsprogramm.
Wie kombiniere ich Job und Studium? HF-Lehrgänge sind in der Regel berufsbegleitend. Sprich mit deinem Arbeitgeber über Lernzeit und Projektübernahmen was beiden Seiten Vorteile bringt.
Wie viel Zeit muss ich pro Woche einplanen? Rechne neben Unterricht und Präsenzzeiten mit ca. 8–12 Stunden für Vor- und Nachbereitung sowie Projekte. Der Aufwand schwankt je nach Phase und Lehrgang.
Welche Voraussetzungen brauche ich? In der Regel eine berufliche Grundbildung (abgeschlossene Lehre) plus relevante Berufserfahrung. Die konkrete Zulassung prüft die jeweilige Schule; Vorkurse sind möglich.
Ist der HF‑Abschluss anerkannt? Ja. HF‑Diplome sind in der Schweiz staatlich geregelt und eidgenössisch anerkannt (Tertiärstufe). Im Ausland hängt die Einordnung vom Land ab; für weiterführende Programme gelten die Regeln der jeweiligen Hochschule. Aktueller Stand Titelfrage: Der Bundesrat hat am 30. April 2025 die Botschaft zur Änderung des Berufsbildungsgesetzes ans Parlament verabschiedet. Vorgesehen sind Titelzusätze wie «Professional Bachelor» und «Professional Master» für Abschlüsse der höheren Berufsbildung; derzeit im Parlament in Beratung, noch nicht in Kraft.