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Bildungsrendite mit HF Abschluss - lohnt sich die Investition?

Bildungsrendite mit HF Abschluss - lohnt sich die Investition?

Wer in Weiterbildung investiert, erwartet einen spürbaren Return: mehr Lohn, bessere Rollen, spannendere Projekte. Gerade in Wirtschaft und Informatik stellt sich die Frage: Gibt mir die HF den entscheidenden Karriereschub – und welchen konkreten Mehrwert habe ich davon?

Kurz gesagt: Ja – und oft schneller, als du vermutest. Eine Studie von Edusuisse zeigt, dass HF-Abschlüsse dank kurzer Studiendauer, berufsbegleitendem Modell und klar messbarem Nutzen überzeugen. Typische private Renditen (kurz: Mehrverdienst pro Jahr ÷ Gesamtkosten der Ausbildung) liegen bei rund 23 % (FH: ~18 %).
Der Bonus: Du bleibst im Job, sammelst Praxis und schärfst deinen Lebenslauf – ohne lange Auszeit.

1. Was bedeutet Bildungsrendite überhaupt?

Bildungsrendite = finanzieller Nutzen deiner Weiterbildung über die Zeit, nach Abzug von Studiengebühren, Opportunitätskosten (einfach: was du dafür aufgibst, z.B. Freizeit oder Lohn, wenn du weniger arbeitest) und Steuern.

Vereinfacht:

  1. Mehrlohn & Karriereeffekte (z.B. höhere Verantwortung, erweitertes Aufgabengebiet, neue Funktion)
  2. abzüglich Investition (Gebühren, Material, evtl. Zeit)
  3. = Rendite

Pro Tipp: Rendite heisst nicht nur mehr Lohn. Praxisprojekte, neue Kontakte und dein Abschluss machen dich sichtbar und öffnen Türen – zu spannenderen Aufgaben und besseren Jobchancen.

Mini-Rechenhilfe: So rechnest du deine persönliche Rendite

  1. Notiere deinen heutigen Bruttolohn.
  2. Schätze deinen Ziel‑Lohn 1-3 Jahre nach dem HF‑Abschluss (realistisch, nicht maximal).
  3. Ziehe die Gesamtkosten ab (Gebühren, Materialien, Weg, evtl. Ausfallzeit).
  4. Teile den Mehrwert durch die Kosten, das ergibt deine private Bildungsrendite (in %).

Faustformel: × 100

Beispiel (vereinfacht): +800 CHF/Monat nach Abschluss = +9’600 CHF/Jahr. Bei 12’000 CHF Gesamtkosten liegst du bereits nach gut 15 Monaten über deiner Investition. (Individuelle Werte variieren.)

2. Die wichtigsten HF-Vorteile auf einen Blick

  • Schneller im Ziel: Kürzere Studiendauer als FH, berufsbegleitend. Auch mit 80–100 % Pensum machbar, je nach Lehrgang, Arbeitgeber und Zeitplanung.
  • Kosten im Griff: Die Studiengebühren sind höher als an einer FH, aber du bleibst im Berufsleben und dein Einkommen läuft weiter. Mehrwert: Keine oder kleinere Einkommenslücke, bessere Planbarkeit und mehr finanzielle Sicherheit während des Studiums.
  • Praxis ab Tag 1: Inhalte greifen typische Arbeitssituationen auf (z.B. Anforderungen aufnehmen, Abläufe verbessern, Übersichten und Auswertungen erstellen, Kundengespräche führen) und lassen sich sofort im Job anwenden – ideal für Informatik, Datenanalyse und Betriebswirtschaft.
  • Messbarer Effekt: gemäss Edusuisse-Studie attraktive private Rendite (Beispielwerte: HF ~23 %, FH ~18 %); Mehrwert: Schnellerer Lohnanstieg, bessere Einstiegsposition nach Abschluss und früher mehr Verantwortung.
  • Weiterstudieren möglich: HF schafft Brücken zu CAS, MAS oder MBA an der FH.

Hinweis: Allgemeine HF‑Studiengänge geben dir breite Einblicke in mehrere Fachbereiche. Das ist hilfreich, wenn du dich noch nicht festlegen möchtest oder wenn du gezielt zusätzliche Kompetenzen erwerben willst, um neue fachliche Aufgaben zu übernehmen.

3. HF oder FH? Der direkte Vergleich - kurz & klar

HF – Höhere Fachschule

  • Zugang: Berufliche Grundbildung (abgeschlossene Lehre) und relevante Berufserfahrung; Maturität ist keine Voraussetzung. Gute Wahl, wenn du bereits im Job stehst und Verantwortung übernimmst.
  • Studiendesign: Berufsbegleitend; je nach Lehrgang wählst du Präsenz-, Hybrid- oder Online-Unterricht. Prüfungen sind modular aufgebaut, Praxisprojekte kommen direkt aus deinem Unternehmen.
  • Inhalte & Ziel: Praxisorientierte Umsetzung und Prozessverbesserung im Tagesgeschäft. Fokus auf früher mehr Verantwortung und Kompetenzen (z.B. Fachverantwortung, Teilprojektleitung, stellvertretende Leitung) und ein stabiles Fundament für spätere Führungsaufgaben.
  • Kosten & Zeit: Gebühren meist höher als an der FH. Dafür schneller in der Praxis (kein zusätzliches Praktikum nötig; Zugang ohne gymnasiale Maturität/Berufsmaturität) und kürzere Studiendauer. Vorteil: Einkommen läuft weiter, was keine oder nur eine kleine Einkommenslücke zur Folge hat.

FH – Fachhochschule

  • Zugang: In der Regel Berufsmaturität oder gymnasiale Maturität (plus Praxiserfahrung je nach Studiengang). Einstieg häufig nach Lehre/Berufsmaturität, Matur oder über Passerellen.
  • Studiendesign: Theorie- und methodenstärker, klare Semesterstruktur; Vollzeit oder Teilzeit. Praxis über Projekte, Praktika und Labore.
  • Inhalte & Ziel: Wissenschaftliche Vertiefung und breite Methodik. Typische Rollen: Anforderungsanalyse, Engineering/Design, Datenanalyse sowie forschungsnahe Aufgaben.
  • Kosten & Zeit: Gebühren tendenziell tiefer, Studiendauer länger. Bei Vollzeit entsteht eher eine Einkommenslücke; Teilzeit reduziert das Tempo.

Kernaussage: Wenn du arbeiten und weiterkommen willst, liefert die HF oft den schnelleren Return. Willst du forschen oder dich akademisch vertiefen, ist die FH erste Wahl. Beides kann sich ergänzen.

Kurzvergleich in der Übersicht

Kriterium

Höhere Fachschule (HF)

Fachhochschule (FH)

Zugang

Berufliche Grundbildung + Berufserfahrung;
keine Matur/Berufsmatura nötig

(Berufs-)Maturität/gymnasiale Matur; je nach Studiengang Praxis erforderlich

Studiendesign

Berufsbegleitend; Präsenz/Hybrid/Online; modulare Prüfungen;
Praxisprojekte aus dem Unternehmen

Voll-/Teilzeit; Semesterstruktur; Projekte, Praktika, Labore

Inhalte & Ziel

Umsetzung, Prozessverbesserung;
früher mehr Verantwortung/Kompetenzen

Wissenschaftliche Vertiefung, breite Methodik

Kosten & Zeit

Gebühren meist höher;
kürzere Studiendauer; Einkommen läuft weiter

Gebühren tendenziell tiefer; längere Studiendauer; Vollzeit oft Einkommenslücke


4. Für wen lohnt sich die HF besonders?

  • Young Professionals (19-35) mit 2-5 Jahren Erfahrung: Du willst den nächsten Schritt gehen, ohne den Job zu pausieren (mehr Verantwortung, klarere Rolle und langfristig bessere Lohnperspektiven).
  • Berufsbegleitend weiterkommen: Du möchtest dich während der Arbeit weiterqualifizieren (80-100 % möglich, je nach Lehrgang und Arbeitgeber) und das Gelernte sofort anwenden, mit planbaren Zeiten.
  • Praxisnähe statt lange Theoriephasen: Du lernst an realen Aufgaben (z.B. Anforderungen aufnehmen, Abläufe verbessern, Auswertungen erstellen, Kundengespräche führen) und siehst Wirkung im Alltag.
  • Noch unentschlossen bei der Spezialisierung: Allgemeine HF‑Studiengänge bieten breite Einblicke in mehrere Fachbereiche – ideal, um herauszufinden, was zu dir passt, bevor du dich vertiefst.
  • Wechsel in neue Fachaufgaben: Du willst innerhalb deines Unternehmens in Informatik‑, daten‑ oder betriebswirtschaftliche Aufgaben hineinwachsen. Die HF vermittelt dafür die fachlichen Grundlagen und Methoden.
  • Perspektive auf Weiterstudium: Du möchtest dir Anschlüsse (CAS, MAS, MBA) offenhalten, ohne längere Erwerbsunterbrüche.

5. Typische Hürden und pragmatische Lösungen

  • Zeit & Workload: Plane feste Lernfenster (z.B. 2-3 Abende pro Woche und ggf. Blocktage), bündle Abgaben und stimme Projektspitzen mit deinem Team ab. 80-100 % sind möglich – aber realistisch einplanen.
  • Planbarkeit & Kosten: Du bleibst angestellt, dein Einkommen läuft weiter. Lege ein Weiterbildungsbudget fest und kläre Unterstützung durch den Arbeitgeber (Lernzeit, Kostenanteile).
  • Unklare Spezialisierung: Starte bewusst breit und vertiefe später über CAS/MAS oder durch Projektpraxis, so triffst du die Spezialisierung mit Erfahrung.
  • Anerkennung & Titel: HF‑Diplome sind eidgenössisch anerkannt; Titelzusätze wie «Professional Bachelor»/«Professional Master» sind politisch in Arbeit (siehe Häufig gestellte Fragen / FAQ).

6. Praxisbeispiele: Zwei realistische Wege

1. Informatik (Wirtschaftsinformatik / ICT‑Management)
Ausgangslage: Du arbeitest im Informatik‑Support oder in der Systembetreuung.
In der HF lernst du: Anforderungen sauber aufnehmen, Abläufe strukturieren, Grundlagen zu Cloud‑Diensten, Informationssicherheit sowie Zusammenarbeit mit Fachabteilungen.
Nächster Schritt: Anwendungsspezialist/in, Koordination im Betrieb der Informatik (IT‑Betrieb), Teilprojektleitung bei Rollouts oder Verantwortung für ein klar abgegrenztes Gebiet (z.B. Benutzer- und Rechteverwaltung).
Mehrwert: Früher mehr Verantwortung und sichtbare Wirkung im Alltag, ganz ohne Erwerbsunterbruch.

2. Betriebswirtschaft
Ausgangslage: Du arbeitest in einer Sachbearbeitung mit Kunden‑ oder Backoffice‑Kontakt.
In der HF lernst du: Grundlagen in Rechnungswesen, Personalwesen, Marketing, Konzeption und Projektmanagement; Kennzahlen richtig einordnen, Prozesse verbessern, klar kommunizieren und moderieren.
Nächster Schritt: Verantwortung für einen Prozess- oder Servicebereich, Mitarbeit in Verbesserungs- und Einführungsprojekten (z.B. neues Tool, Onboarding, Schulungen), Teilprojektleitung oder Koordination im Qualitäts‑ oder Organisationsumfeld.
Mehrwert: Breiter einsetzbar, erkennbare Wirkung im Tagesgeschäft und eine solide Basis für spätere Vertiefungen – etwa in Personalwesen, Marketing, Projektmanagement oder Controlling.

7. Fazit

Die HF bietet einen klaren Praxisfokus mit einem guten Verhältnis von Aufwand, Zeit und Nutzen. Du lernst an realen Aufgaben, studierst berufsbegleitend und behältst dein Einkommen – so zeigt sich der Mehrwert oft früher im Job (sichtbare Verantwortung, spürbarer Lohnanstieg). Studien belegen eine attraktive private Bildungsrendite, weil du während des Studiums Berufserfahrung sammelst und die Inhalte direkt anwendest.

Ein HF‑Abschluss ersetzt keine Führungserfahrung, schafft aber ein stabiles Fundament und öffnet Anschlusswege wie CAS, MAS oder MBA. Ob HF oder FH besser passt, hängt von deinen Zielen ab: Willst du praxisnah aufsteigen und im Job bleiben, spricht vieles für die HF; suchst du akademische Vertiefung und forschungsnahe Aufgaben, ist die FH naheliegend.

Nächster Schritt – unverbindlich beraten lassen

Unsicher, welcher Weg zu dir passt? Melde dich bei unserer Bildungsberatung. Gemeinsam klären wir Profil, Ziele und Rahmenbedingungen – und schnüren deinen Weiterbildungspfad.

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FAQ - Häufig gestellte Fragen

Ist die HF „weniger wert“ als die FH? Nein, anders ausgerichtet. HF ist praxis- & umsetzungsorientiert und wird vom Arbeitsmarkt gerade für Rollen mit Verantwortung im Tagesgeschäft geschätzt.

Kann ich mit HF später an die FH? Ja, Anschluss über CAS/MAS/MBA ist üblich. Details je nach Fachhochschule und Studiengangsprogramm.

Wie kombiniere ich Job und Studium? HF-Lehrgänge sind in der Regel berufsbegleitend. Sprich mit deinem Arbeitgeber über Lernzeit und Projektübernahmen was beiden Seiten Vorteile bringt.

Wie viel Zeit muss ich pro Woche einplanen? Rechne neben Unterricht und Präsenzzeiten mit ca. 8–12 Stunden für Vor- und Nachbereitung sowie Projekte. Der Aufwand schwankt je nach Phase und Lehrgang.

Welche Voraussetzungen brauche ich? In der Regel eine berufliche Grundbildung (abgeschlossene Lehre) plus relevante Berufserfahrung. Die konkrete Zulassung prüft die jeweilige Schule; Vorkurse sind möglich.

Ist der HF‑Abschluss anerkannt? Ja. HF‑Diplome sind in der Schweiz staatlich geregelt und eidgenössisch anerkannt (Tertiärstufe). Im Ausland hängt die Einordnung vom Land ab; für weiterführende Programme gelten die Regeln der jeweiligen Hochschule. Aktueller Stand Titelfrage: Der Bundesrat hat am 30. April 2025 die Botschaft zur Änderung des Berufsbildungsgesetzes ans Parlament verabschiedet. Vorgesehen sind Titelzusätze wie «Professional Bachelor» und «Professional Master» für Abschlüsse der höheren Berufsbildung; derzeit im Parlament in Beratung, noch nicht in Kraft.

Thema: WISS Insights: Weiterbildung
Autor: Damian Sigrist
09.09.2025

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